Auf der Strecke Nürnberg – Würzburg entstand bei Emskirchen die neue Aurachtalbrücke. Sie wurde rund 90 Meter nördlich der bestehenden Stahlbrücke als elffeldrige, semiintegrale, schlanke Betonkonstruktion gebaut. Für Emskirchen bedeutet dies eine geringere Lärmbelastung durch den Eisenbahnverkehr. Die Inbetriebnahme der neuen Brücke fand am 26. November 2016 statt.
Die neue Aurachtalbrücke ersetzt somit die seit 1939 bestehende Stahlbrücke, deren Unterbau bereits 150 Jahre alt ist, und setzt damit neue Maßstäbe im konstruktiven Ingenieursbau.
Die Bahn AG lud am Samstag, 07.10.2017 ein, die Bahnbrücke und die damit verbundene Ingenieurskunst zu feiern. Mit dieser Feier löste sie auch ein Versprechen ein, welches sie bei der Inbetriebnahme der Brücke im November 2016 und der vom Marktgemeinderat improvisierten "Einweihungsfahrt" gegeben hat.
Zunächst gab es um 11:00 Uhr einen Festakt mit geladenen Gästen. Bürgermeister Kempe begrüßte zahlreiche Vertreter der lokalen, regionalen und der Landespolitik. In den anschließenden Reden hob Frau Dr. Friederike Reineke die große Verkehrspolitische Bedeutung der Verbindung Würzburg - Nürnberg als wichtiges Nadelöhr sowohl für die Nord-Südverbindung von den Nordseehäfen bis Österreich und dem Balkan als auch für die West-Ostverbindung von den Atlantikhäfen bis nach Tschechien hervor. Landrat Helmut Weiß gedachte u.a. auch des auf der Baustelle tödlich verunglückten Bauarbeiters. Herr Sirko Keller von der DB-Netz AG, von Profession selbst Bauingenieur, begeisterte nicht nur für die Leistungen moderner Ingenieurs- und Baukunst, sondern würdigte auch die Leistungen der Planer und Bauer vor 150 Jahren - ganz ohne Computer, High-Tech und moderne Baumaterialien. Jürgen Bär, Gemeindereferent der evang. Kirchengemeinde Emskirchen und Pater Ashok Mathew, Kaplan der kath. Pfarrei Neustadt a.d. Aisch segneten in ökumenischer Gemeinschaft die Brücke und alle Menschen, die sie unfallfrei passieren sollen.
Um 13:00 Uhr waren dann Bürgerinnen und Bürger eingeladen zu Bratwurst und Getränken, in bewährter Weise bewirtet von der Emskirchener Festwirtsfamilie Schönleben-Rösch. Die Bahn bot an einem Informationsstand Filmbeiträge über den Baufortschritt der Bahnbrücke mit z.T. atemberaubenden Überflügen mit Kameradrohnen. Daneben hielt sie eine Vielzahl von Werbeartikel bereit, welche in kurzer Zeit "ausgeplündert" waren. Der Emskirchener Fotograf Mirko Fryska begleitete den Bau der Brücke im Auftrag der Bahn mit der Kamera - auch seine Werke waren ausgestellt. Vom Festzelt bei den Gemeindewerken aus konnte man zwar einen Blick auf die neue Brücke erlangen - der war jedoch noch von der alten Brücke verstellt, die eigentlich schon längst abgetragen sein sollte, aber immer noch als Torso in den Himmel ragt. In ihrer heutigen Form wurde sie 1939 in wenigen Nächten unter laufendem Betrieb eingehoben - der Rückbau scheint deutlich länger zu dauern...
Bürgermeister Harald Kempe begrüßt die Gäste.
Dr. Friederike Reineke vom Bundesverkehrsministerium
Sirko Kellner, DB-Netz AG
Markt Emskirchen, 07.10.2017 - js