Markt Emskirchen

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Begeistertes Publikum bei Neujahrskonzert

Es ist in Emskirchen inzwischen zu einer Tradition geworden, das neue Jahr mit einem Neujahrskonzert zu begrüßen. Am Montag, den 2. Januar gastierte bereits zum 8. Mal das Kammerorchester KlangLust! aus Fürth in der St. Kilianskirche zu Emskirchen.
In Vertretung des ersten Bürgermeisters Harald Kempe konnte die zweite Bürgermeisterin Sandra Winkelspecht in der gut gefüllten Kirche musikbegeisterte Besucherinnen und Besucher begrüßen, darunter auch Michael Berger, Mitglied des Vorstandes und Rudolf Born, Geschäftstellenleiter von der Sparkasse im Landkreis, die dieses Konzert alljährlich durch ihre großzügige Unterstützung möglich macht. Besonderer Dank galt auch der Kirchengemeinde, welche die Kilianskirche gegen eine geringe Aufwandsentschädigung zur Verfügung stellt und dem Konzert damit einen besonderen Rahmen verleiht.

Das Kammerorchester KlangLust! besteht aus aktiven MusikerInnen und ehemaligen Mitgliedern der Jungen Fürther Streichhölzer, sowie in den Führungspositionen  aus Musikstudenten und Profimusikern. Besonders fruchtbar für das Ensemble war und ist die inzwischen langjährige Zusammenarbeit mit dem bekannten britischen Geiger und Konzertmeister im English Symphony Orchestra Michael Bochmann.
Alljährlich erarbeitet Michael Bochmann zwischen Weihnachten und Neujahr mit dem Ensemble ein Konzertprogramm, das im Langenzenner Neujahrskonzert am 1. Januar sowie am Folgetag in Emskirchen präsentiert wird.

In diesem Jahr spannte KlangLust! einen musikalischen Bogen vom Barock bis hin zur Romantik.
Der Langenzenner Kantor Markus Simon als Solist an der Orgel eröffnete zusammen mit KlangLust! das Konzert mit dem Orgelkonzert B-Dur von Georg Friedrich Händel. Ursprünglich für Orchester und Harfe als Einlage in seinem Oratorium "Das Alexanderfest" komponiert, schrieb Händel selbst das Werk später in ein Orgelkonzert um, welches Solist und Orchester trotz der aufführungstechnischen Erschwernisse - der Orgelspieltisch liegt weit vom Orchester entfernt auf der ersten Seitenempore - bravourös meisterten.

Camille Saint-Saens hinterließ ein großes und alle Gattungen abdeckendes Gesamtwerk, bei dem er das Geigenrepertoire besonders bedachte. Für den spanischen Geigenvirtuosen Pablo de Sarasate schrieb er u.a. auch "Introduktion und Rondo Capriccioso op. 28", in welchem sein Faible für spanisches Kolorit deutlich hörbar wird. Michael Blochmann, Musikalischer Leiter des Abends und Solist an der Violine, beeindruckte in diesem effektvollen Bravourstück durch virtuose Arpeggien und chromatische Skalarpassagen und beweist damit beides: Das Stück selbst ist ein Highlight im romantischen Violinrepertoire und Michael Bochmann ist ein wahrer Meister seines Faches!

Peter Warlock komponierte fast ausschließlich Lieder - dennoch wurde die Capriol Suite für Kammerorchester zu seinem bekanntesten Werk. Sie umfasst sechs Tänze aus der Zeit der Renaissance, welche KlangLust! mal leichtfüßig tänzelnd, mal würdevoll schreitend, mal träumerisch fließend aber stets virtuos interpretierte.

Nach der Pause entführte KlangLust! seine Zuhörer mit Peter I. Tschaikowsky die Zeit der Hochromantik. Die Streicherserenade in C-Dur zählt zu den berühmtesten Orchesterwerken des russischen Komponisten. Von Tschaikowsky selbst als Hommage an Mozart verstanden, beinhaltet es neben Mozart’scher Leichtigkeit auch barocke Formensprache, romantische Innigkeit und im letzten Satz dann endlich auch das russische Element. In allen vier Sätzen beeindruckt KlangLust! mit feiner Herausarbeitung des jeweiligen Charakters: pathetisch und dann spielerisch rhythmisch im ersten Satz; von unnachahmlicher schwebender Leichtigkeit der Walzer des zweiten Satzes;  warm, weich und weit der von den Celli dominierte Klang der Elegie und letztlich russisches Temperament und Schwermut im Finale.

Mit langanhaltendem und begeistertem Applaus dankte das Emskirchener Publikum für diesen virtuosen Ohrenschmaus und entließ die Künstler nicht ohne Zugaben in die Winternacht. Zunächst blieb KlangLust! bei Tschaikowsky und spielte den Walzer aus Dornröschen. Einen besonderen Schlusspunkt kurz vor Epiphanias setzte das Orchester zusammen mit Markus Simon, diesmal als Vokalsolist: begleitet von den Streichern sang der Bariton das Weihnachtslied von Peter Cornelius „Die Könige“.

Durch die Initiative der Marktgemeinde und großzügiger Förderer und vor allem Dank eines hervorragenden Ensembles kann Musik auf hohem künstlerischem Niveau auch abseits der Konzerthäuser großer Metropolen stattfinden.  
Wir freuen uns auf das Neujahrskonzert 2018!

Markt Emskirchen 03.01.2017 - js

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