Die geplante Einweihungsfeier hatte die Bahn bereits abgesagt, doch das wollte der Marktgemeinderat Emskirchen so nicht akzeptieren. Also beschloss man, in Eigeninitiative eine "Einweihungsfahrt" zu unternehmen: einmal mit dem Zug über die Brücke bis Hagenbüchach und mit dem nächsten Zug wieder zurück. Der Hagenbüchacher Bürgermeister David Schneider erklärte sich bereit, die Wartzeit dort zu verkürzen, indem er den sanierten und preisgekrönten Bahnhof vorstellt. Bundeslandwirtschaftsminister Schmidt wurde durch einen Zeitungsbericht auf die Aktion aufmerksam und schloss sich spontan an. Schließlich beteiligte sich auch die Deutsche Bahn und so wurde aus der spontanen Idee des Marktgemeinderates doch noch eine kleine Einweihungsfeier.
Angeführt von Bürgermeister Harald Kempe machte sich der nahezu komplette Marktgemeinderat in Begleitung zahlreicher interessierter Bürgerinnen und Bürger mit der Regionalbahn um 10.51 Uhr auf in Richtung Hagenbüchach. Dort kamen auch Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt und Sirko Kellner von der Bahn AG hinzu. Nach der Führung durch den Hagenbüchacher Bahnhof und einer Stärkung in der dortigen Bäckereifiliale ging es mit dem Zug wieder zurück nach Emskirchen - der Bundesminister durfte dabei im Führerstand mitfahren.
In Emskirchen begrüßte Bürgermeister Kempe die inzwischen auf rund 100 Personen gewachsene Zahl der Interessierten. Er betonte das gute und konstruktive Miteinander der ausführenden Baufirma Max Bögl und der Marktgemeinde Emskirchen. Besonders hob er auch hervor, wie interessiert und geduldig und protestfrei die Emskirchener den Brückenbau begleitet haben. Natürlich blieb auch das Unverständnis für die Absage der Bahn nicht unerwähnt.
Nachdem Architekt Franke die Umbaupläne für den Emskirchener Bahnhof vorgestellt hat, wandte sich Bundesminister Christian Schmidt mit seinem Grußwort an die Gäste. Er hob u.a. die Bedeutung der Emskirchener Bahnbrücke auf der Magistrale München-Hamburg hervor.
Als letzter Redner lieferte Sirko Kellner, Leiter des Bereichs Produktionsdurchführung Nürnberg der Bahn AG, die imposanten Daten der Bahnbrücke: 530 Meter lang, an der höchsten Stelle 40 Meter hoch, Herstellungskosten von rund 35 Millionen Euro. Kellner zeigte auch die Widrigkeiten beim Bau auf, z.B. weichen Untergrund oder umgestürzte Baumaschinen. In Erinnerung an den tödlich verunglückten Bauarbeiter bat er alle Anwesenden um eine Schweigeminute.
Nach so viel "freundlich verpackter Kritik" im Vorfeld versprach Kellner eine Feier nach Abschluss der Gesamtmaßnahme, zu der ja auch noch der Rückbau der alten Emskirchener Bahnbrücke gehört.
Link Kurzfilm Bau der Aurachtalbrücke (Max Bögl)
Link Drohnenflug über neue Bahnbrücke nach Inbetriebnahme (nordbayern.de)
Impressionen Brücke und Einweihung:
Bahnhof Hagenüchach
(Foto: WIR für Hagenbüchach)
Markt Emskirchen, 27.11.2016 - js