Markt Emskirchen

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Landrat: Aus Amt & Kreis

Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger,
der Winter steht vor der Tür. Das heißt für unseren Kreisbauhof und die Bauhöfe der Kommunen: Bereitmachen für den Winterdienst! Heute möchte ich Ihnen mal einen kleinen Blick hinter die Kulissen geben, was dies für uns, in den Stationen des Kreisbauhofs in Scheinfeld und Uffenheim, eigentlich konkret heißt: Insgesamt ist unser Kreisstraßennetz in 12 Räum- und Streustrecken aufgeteilt. Sechs Strecken werden durch die Mitarbeiter des Kreisbauhofes mit den Fahrzeugen des Landkreises betreut und auf den restlichen sechs Strecken wird der Winterdienst von externen Unternehmen durchgeführt. 394 km Kreisstraßen liegen in unserer Zuständigkeit. 13 km Bundesautobahn werden von der Autobahn GmbH des Bundes betreut und das staatliche Bauamt kümmert sich um 120 km Bundesstraße und 271 km Staatsstraßen im Landkreis. Die Kommunen sind für 1.242 km Gemeinde- und Gemeindeverbindungsstraßen sowie Ortsdurchfahren zuständig. Damit Sie in den Morgenstunden auf gestreuten Wegen und Straßen zur Arbeit, zum Einkaufen oder in die Schule gelangen können, ist im Hintergrund ein immenser logistischer Aufwand zu betreiben. Bezogen nur auf den Landkreis bedeutet dies für unsere 20 im Winterdienst tätigen Kollegen des Kreisbauhofes folgendes: In den Kernwintermonaten vom 1. Dezember 2024 bis 28. Februar 2025 ist an den Wochenenden und Feiertagen generell Rufbereitschaft an- geordnet. Wir arbeiten dabei in einer Art Zweischichtbetrieb, der sich aber natürlich an den Witterungsbedingungen ausrichtet. Der „Weck- und Kontrolldienst“ beginnt in der Regel um 02:30 Uhr und kontrolliert, auf dem Weg zwischen ihrer Wohnung und den Bauhöfen Scheinfeld und Uffenheim, den Straßenzustand. Sie tauschen ihre Beobachtungen untereinander aus und nehmen, wenn erforderlich, Kontakt mit den benachbarten Straßenmeistereien auf. Überdies haben sie stets den Blick auf Profidaten des Deutschen Wetterdienstes. Denn mitunter schneit oder friert es im Steigerwald, während die Lage, etwa in der Bad Windsheimer Bucht, noch unproblematisch ist. Sollte die Wetterlage einen Räum- und Streueinsatz erforderlich machen, informieren die Kolleginnen und Kollegen des Weck- und Kontrolldienstes den Rest der bereitschaftshabenden Mannschaft. Auch das Winterdienstpersonal der Kommunen wird von uns in diesem Zuge informiert. Und dann geht es los! Die bereits vorab bestückten Fahrzeuge rücken aus und arbeiten ihre definierten Routen ab. Dabei wird auf Steigungen, Kreuzungen und bekannte kritische Stellen zunächst besonderes Augenmerk gelegt.

Neu ist in dieser Saison, dass wir ein Pilotprojekt mit sog. „Feuchtsalz“ ins Leben gerufen haben. Bei dieser Technik wird das trockene Auftausalz mit einer Salzlösung (Sole) unmittelbar vor dem Ausstreuen vermischt. Dadurch sollen Verluste durch Verwehen und Wegschleudern reduziert und eine gleichmäßigere Verteilung des Salzes auf der Fahrbahn gewährleistet werden. So soll auch der Salzverbrauch pro Einsatz gesenkt werden, was sich sowohl ökologisch als auch ökonomisch für uns zielführend anhört. Der Freistaat Bayern sowie einige Landkreise in Bayern verwenden dieses mittlerweile bereits als Standardlösung. Und so werden wir diese Wintersaison unsere Erfahrungen sammeln, um sodann im Frühjahr über unsere weitere Ausbringungsstrategie zu entscheiden. So oder so sind wir aber gut für den Winter gerüstet. Bereits im Frühjahr wurden insgesamt ca. 825 t Streusalz eingelagert. Weitere 2.000t können im Bedarfsfall abgerufen werden. 

Während die Vorräte für den Winterdienst gesichert sind, bleibt die wirtschaftliche Lage angespannt. Deutschland befindet sich nach wie vor in einer wirtschaftlichen Schwächephase. Es wird spannend sein zu beobachten, wie sehr dieses Thema den anstehenden Bundestagswahlkampf bestimmen wird. Der Blick auf unsere Arbeitsmarktdaten im Landkreis zeigt, dass auch bei uns der Abschwung so langsam sichtbar wird – wenn gleich auf einem noch immer sehr niedrigen, und damit nach wie vor erfreulichen Niveau. So betrug die Arbeitslosenquote, auf Basis aller zivilen Erwerbspersonen, im Oktober 2,7 Prozent im Geschäftsstellenbezirk Neustadt a.d.Aisch und 2,9 Prozent im Geschäftsstellenbezirk Bad Windsheim; vor einem Jahr belief sie sich noch in beiden Wirkungskreisen der Agentur für Arbeit auf 2,5 Prozent. Bei Quoten von knapp unter 3 Prozent sprechen Ökonomen von einer „nahezu Vollbeschäftigung“. Gleichwohl spüren auch unsere Unternehmen das schwierige wirtschaftliche Umfeld. Fehlende Aufträge im Bauhauptgewerbe, Preisdruck und sinkende Nachfrage in der Automobilzulieferindustrie, Konsumzurückhaltung unter den Verbrauchern und unisono die Sorge um fehlende Fach- und Arbeitskräfte. Alle Parteien sind angehalten, dieses Thema ernst zu nehmen und nach Lösungen zu suchen.   

Ich wünsche Ihnen schon jetzt eine schöne Adventszeit. Und ist sie leider oftmals so gar nicht besinnlich, sondern eher terminreich und hektisch, so ist sie doch etwas Besonderes: Die Weihnachtsbeleuchtungen in den Ortschaften, die Adventskonzerte und -märkte sowie gesellige Feiern in den Vereinen und Betrieben. Einfach eine Zeit des Miteinanders und der Vorfreude.

Ihr
Christian von Dobschütz

Alle Informationen gibt es auch in der YouTube-Playlist "Aus Amt & Kreis" im Kanal von Frankens Mehrregion

Markt Emskirchen, 15.11.2024 - js

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